Konzeption

Konzeption

der

Jugendbegegnungsstätte Germering

“Cordobar”

Bahnhofsplatz 16

82110 Germering

Tel.: 089 / 841 66 56

www.cordobar.de

cordobar@gmx.de

Stand: 2016

Inhaltsangabe:

  1. Einrichtungsbeschreibung
  2. Personalsituation
  3. Sozialraumanalyse
  4. Leitbild
  5. Offener Betrieb
    1. Zielgruppe und Besucherstruktur
    2. Cafebetrieb
    3. Betreuung der Jugendlichen in der offenen Arbeit
    4. Gruppen, Fahrten, Angebote
    5. Einzelfallhilfe
    6. Geschlechtsreflektierte Jugendarbeit
  6. Jugendkulturarbeit
    1. Veranstaltungen
    2. Studio
    3. Workshops, Beratung
    4. Übungsräume
    5. Bildende Künste
  7. JBS aktiv – Das Kinderprogramm
  8. Erlebnispädagogik 8.1. Ökologie und Nachhaltigkeit
  9. Mitwirkung , Beteiligungen
  10. Jugendbildung
  11. Inklusion
  12. Vernetzung
  13. Öffentlichkeitsarbeit
  14. Corporate Identity / Außenwirkung
  15. Qualitätsmanagement

Einrichtungsbeschreibung:

Die “Cordobar” ist eine Jugendbegegnungsstätte. Träger der 1975 gegründeten Einrichtung ist die Stadt Germering. Das Haus verfügt über 500 qm Nutzfläche auf einem ca. 1000 qm großen Grundstück. Die JBS liegt im Zentrum der Stadt und in Bahnhofsnähe.

Im Erdgeschoss befindet sich der Großraum mit Tanzfläche, Bühne, Musik- und Lichtanlage, drei Computern,Theke, und einem Kickertisch. Dieser Raum wird für den offenen Betrieb und für Veranstaltungen der Jugendkulturarbeit genutzt. Zudem können sich die Besucher Spiele ausleihen oder das Essen verzehren, dass in der neuen Küche zubereitet wird.

Im ersten Obergeschoss bietet die Jugendbegegnungsstätte einen Fitnessraum mit Trainingsgeräten, einen Töpferraum mit Brennofen, Ton, Glasuren und Töpferwerkzeug, einen Tischtennisraum mit Tischtennisplatte, einen Seminarraum für Nachhilfe uä. sowie einen Billardraum. Der Billardraum verfügt zusätzlich über eine Theke und eine Bühne für Veranstaltungen der Jugendkulturarbeit. Diese Räume können von allen Jugendlichen, teilweise unter fachlicher Anleitung, während der Öffnungszeiten genutzt werden.

Im zweiten Obergeschoss gibt es ein Internetcafe mit sechs Computern und das Büro. Die ehemalige Wohnung für die Zivildienstleistenden wurde renoviert, ein Zimmer ist nun als Mädchenzimmer nutzbar, das zweite dient als Lagerraum. Ein Raum steht nun einem Bundesfreiwilligendienstleistenden zur Verfügung.

Die Jugendbegegnungsstätte verfügt über drei kostenlose Übungsräume für Bands im Untergeschoss des Hauses. Im vierten Übungsraum ist nun ein Musikstudio eingerrichtet worden, in dem junge Bands Musik aufnehmen können.

Der Außenbereich rund um das Haus verfügt über eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten, einer Spielwiese und einem Basketballkorb.

Ein Videobeamer, eine Leinwand, zwei DVD-Player, ein Blue Ray Player, ein Flatscreen, zwei CD-Player, ein Tageslichtprojektor und eine komplette Musik und Lichtanlage für Partys und Konzerte, sowie eine mobile Musikanlage zählen zu der technischen Ausstattung der Jugendbegegnungsstätte.

Die Jugendbegegnungsstätte hat an fünf Tagen geöffnet. Samstags werden Ausflüge und Fahrten unternommen.

Öffnungszeiten:

Mo. 15.00 – 20.00 Uhr

Di. 17.00 – 22.00 Uhr

Mi. 16.30 – 22.00 Uhr

Do. 14.00 – 18.00 Uhr

Fr. 16.00 – 22.00 Uhr (bei Veranstaltungen bis 01.00 Uhr)

Sa. Ausflüge

Personalsituation:

In der Jugendbegegnungsstätte arbeiten momentan vier hauptamtliche Pädagogen (2x Vollzeit,1x 30 Std.,1x 20 Std.). Zudem werden mehrere ehrenamtliche Honorarkräfte und eine Reinigungskraft (30 Std.) beschäftigt. In unregelmäßigen Abständen gehören Bundesfreiwilligendienstkleistende und Praktikanten (FH, Fos) zum Team der JBS.

Sozialraumanalyse

Germering ist eine große Kreisstadt mit ca. 40 000 Einwohnern im Landkreis Fürstenfeldbruck. Sie liegt direkt vor den Toren Münchens, ist also kulturell und kommerziell eher Bayerns Hauptstadt zugehörig. Germering verfügt über zwei Mittelschulen, zwei Gymnasien, einer Realschule und einer Förderschule. Diverse Kindertagesstätten ergänzen das Betreuungsangebot. Die Stadthalle, eine große Anzahl von Vereinen, Frei- und Hallenbad, Eislaufhalle und der Badesee bieten ein weitgefächertes Freizietangebot. Da sowohl die Miet- als auch die Immobilienpreise sehr hoch sind, hat die Stadt kein wirkliches Problemviertel. In der Mehrzahl finden sich im Stadtgebiet Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser. Zudem gibt es einige Mietskasernen, in denen aber auch in der Mehrzahl Menschen aus Mittelschichtsverhältnissen leben. Im Stadtgebiet wohnen (Stand 31.12.2015) 4369 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 19 Jahren. 16,82 % der Bevölkerung, also 6754 sind ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen aus 120 verschiedenen Nationen. Die Meisten sind türkischer (1032) und italienischer (664) Herkunft.

Leitbild

Leitidee:

Die JBS Germering will ein Zentrum der Begegnung, des Austausches und des gegenseitigen Akzeptierens sein. Ein Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zum sinnvollen Verbringen der Freizeit, zur Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit und zur Bewältigung altersspezifischer Probleme.

Leitsätze:

Die JBS ist eine Einrichtung der offenen Kinder – und Jugendarbeit der Stadt Germering

  • Die Mitarbeiter sind kompetent:
    • In allen pädagogischen und sozialpädagogischen Fragen
    • In der empathischen Begleitung bei Individualisierungsprozessen und der Identitätsfindung
    • Im Umgang mit Jugendlichen durch ihre Einmischungskompetenz und ihr Akzeptanzverhalten
    • In gruppendynamischen Prozessen
    • Im Herstellen von Vertrauensverhältnissen
    • In der Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen
    • In Beratungsgesprächen und Gesprächsführung
    • Im Planen, Organisieren und Durchführen von Veranstaltungen in der offenen Jugendarbeit sowie der Jugendkulturarbeit
  • Zielgruppe sind alle Kinder und Jugendliche Germerings zwischen sieben und 25 Jahren, aller sozialer Gruppierungen und Nationalitäten mit typischen jugendspezifischen Problemen
  • Die JBS befriedigt den Wunsch der Jugendlichen nach:
    • Einem angstfreien Raum mit breitgefächertem Freizeitangebot
    • Information zu jugendspezifischen Angelegenheiten
    • Hilfestellung bei Problemen, Ängsten und Nöten
  • Die JBS bietet:
    • Anregungen zur sinnvollen Freizeitgestaltung
    • Begleitung von Cliquen- und Gruppenprozessen
    • Entwicklung von sozialer und emotionaler Kompetenz
    • Förderung des Selbstwertgefühls und des Engagements
    • Stärkung von Vertrauensverhältnis und Gruppenzugehörigkeitsgefühl
    • Förderung im Umgang mit Konfliktsituationen
    • Soziale und interkulturelle Integration
    • Vermittlung und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten und Normen
    • Steigerung des Bildungsniveaus
    • Gesundheitsförderung und Förderung des Körperbewußtseins
    • Akzeptanzförderung durch Werbung und aufsuchende Arbeit
    • Gestaltungsräume zur individuellen Erfahrung des künstlerischen Ausdrucks
    • Aufzeigen und Förderung potentieller Fähigkeiten und Fertigkeiten
    • Kennenlernen verschiedener Formen der Jugendkultur
    • Förderung progressiver, jugendlicher Subkulturen als Gegenpol zur kommerziellen Kulturindustrie
  • Die Leistungen der JBS kennzeichnet:
    • Akzeptanz und Verständnis gegenüber der Lebenswelt von Jugendlichen
    • Kreativität beim Entwerfen von Angeboten
    • Professionalität bei der Durchführung von Angeboten
    • Fachwissen
    • Engagement und Einsatzwillen Die Zusammenarbeit des Teams ist demokratisch, strukturell organisiert und kommunikativ. Finanzielle Mittel werden verantwortungsvoll, realistisch und sinnvoll verwaltet. Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit wird stets angestrebt und durchgeführt. Erweitertes Leitbild: Die Jugendbegegnungsstätte ist eine Einrichtung der offenen Jugendarbeit der Stadt Germering. Das gepflegte Haus mit seinen vielfältigen Freizeitangeboten bietet Jugendlichen die Möglichkeiten, sinnvoll ihre Freizeit zu verbringen. Zusätzlich werden ihnen in Form von Einzelfallhilfe und Beratung Hilfestellungen bei der Bewältigung jugendspezifischer Fragen und Probleme angeboten. Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Sucht- und Gewaltproblematiken und Ausgrenzungstendenzen haben einen hohen Stellenwert. Mit der Durchführung von Fahrten -, Gruppen – und Aktionsangeboten wird der Horizont der Jugendlichen erweitert und ihr Akzeptanzverhalten verbessert. Durch die Praxis der aufsuchenden Arbeit werden die Jugendlichen auf die Möglichkeiten der Einrichtung und die Fähigkeiten der Mitarbeiter hingewiesen. Die Möglichkeiten der offenen Jugendarbeit, sowie der der Jugendkulturarbeit werden in wöchentlichen Teamsitzungen überprüft, weiterentwickelt und aktuellen Strömungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen angepaßt. Selbstständiges Arbeiten wird durch ausreichende Bewegungsfreiheit ermöglicht. Es wird teamorientiert, kooperativ, verantwortungsvoll und mit guten Kommunkationsstrukturen gehandelt. Die Arbeit ist transparent, ziel – und ergebnisorientiert und findet auf der Basis einer klaren Organisationsstruktur statt. Die Vernetzung mit anderen Einrichtungen der offenen Jugendarbeit sowie der Jugendkulturarbeit und die Teilnahme an Fortbildungen gewährleisten eine stetig anwachsende fachliche Kompetenz bei den Mitarbeitern. Das parteiische Eintreten der JBS für die Interessen von Kindern und Jugendlichen ist für das Umfeld deutlich sichtbar. Der emanzipatorische und partizipationsfördernde Ansatz in der Arbeit verfolgt das Ziel der gesellschaftlichen Integration und ist nach außen transparent.
    Fexibilität Die Mitarbeiter der JBS reagieren spontan und flexibel auf aktuelle Strömungen und Tendenzen im sozialen und jugendkulturellen Bereich in Germering. Sie planen und organisieren Hilfen und pädagogische Aktionen, behalten dabei aber ihre Kernaufgaben im Auge. Die Angebote sind an die Lebenswelten und den Rhythmus der Adressaten angepasst und haben ein hohes Maß an Beweglichkeit hinsichtlich der zeitlichen Gestaltung und des Einsatzes von Ressourcen, aber auch der verändernden Problemlagen, Themen, Methoden und Angeboten.

5. Offener Betrieb

An fünf Tagen steht die JBS allen Germeringer Kindern und Jugendlichen während der Öffnungszeiten zum Verbringen ihrer Freizeit zur Verfügung. Die offene Jugendarbeit gliedert sich in drei Teilbereiche:

  • offener Betrieb
  • Gruppen, Fahrten, Angebote
  • Einzelfallhilfe

Die offene Jugendarbeit hat folgende Ziele:

  • Schaffung eines angstfreien Raumes mit breit gefächertem Freizeitangebot
  • Begleitung von Cliquen- und Gruppenprozessen
  • Entwicklung von sozialer und emotionaler Kompetenz
  • Förderung des Selbstwertgefühls und des Engagements
  • Stärkung von Vertrauensverhältnis und Gruppenzugehörigkeitsgefühl
  • Unterstützung des Individualisierungsprozesses und der Identitätsfindung
  • Förderung im Umgang mit Konfliktsituationen
  • Beratung bei der Entwicklung von Lebensperspektiven
  • Soziale und interkulturelle Integration
  • Vermittlung und Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Werten und Normen
  • Steigerung des Bildungsniveaus
  • Gesundheitsförderung und Förderung von Körperbewusstsein
  • Akzeptanzförderung durch Werbung und aufsuchende Arbeit
  • Vernetzung mit anderen Einrichtungen

5.1. Zielgruppe, Besucherstruktur und Problemlagen:

Die Zielgruppe sind alle Kinder und Jugendlichen aus Germering und Umgebung, aller Nationalitäten und aller Schichten. Das Alter der Besucher liegt bei 10 bis 21 Jahren. Die Besucherzahl liegt zwischen 50 und 60 Jugendlichen pro Tag, wobei die Mehrzahl der Besucher ausländischer Herkunft und männlich ist. Die Besucherzahlen sind saisonbedingt gewissen Schwankungen unterworfen. Die Mehrheit der Stammbesucher kommt aus sozial benachteiligten und problembelasteten Familien. Drogen, Alkoholismus, Gewalt und Mißbrauch sind nur ein paar der Probleme, denen die Jugendlichen ausgesetzt sind. Hauptprobleme sind aber mangelnde Konzentrationsfähigkeit in der Schule und schlechte motorische Fähigkeiten. Einige sind Scheidungsweisen, die unter Vernachlässigung durch ihre Eltern leiden. Die meisten von ihnen besuchen im Gegensatz zu den Besuchern der Jugendkulturarbeit die Haupt- und Realschule, eine Förderschule oder befinden sich in Ausbildung.

5.2. Offener Betrieb:

Das gepflegte Haus mit seinen vielfältigen Freizeitangeboten bietet Jugendlichen die Möglichkeit, sinnvoll ihre Freizeit zu verbringen. Dies kommt dem Bedürfnis der Kinder und Jugendlichen nach Spiel, Spaß und Kommunikation entgegen und bietet eine sinnvolle Alternative zum „planlosen Abhängen“.

In angenehmer Atmosphäre und unter pädagogischer Betreuung können die Kinder und Jugendlichen in einem geschützten und ihnen vertrauten Rahmen neue Kontakte schließen, Freunde treffen und folgende Angebote aus dem sportlichen, spielerischen und kreativen Bereich kostenfrei und auf freiwilliger Basis nutzen.

Offene Angebote

  • Kicker
  • Billard
  • Tischtennis
  • Basketball
  • Federball
  • Playstation
  • PCs /Internet
  • Gesellschaftsspiele
  • Kaffeebetrieb
  • Biergarten
  • Musik
  • Grillmöglichkeit
  • Töpfern
  • Freunde treffen

5.3. Betreuung der Kinder und Jugendlichen in der offenen Arbeit

Die pädagogische Betreuungder Kinder und Jugendlichen ist bedarfs- und bedürfnisorientiert und hat präventiven Charakter. Im Mittelpunkt der offenen Jugendarbeit steht die Beziehungsarbeit. Hilfestellungen werden nur dann angenommen, wenn es den pädagogischen Fachkräften gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis zu den Jugendlichen aufzubauen. Altersspezifische Probleme werden mit den Jugendlichen in Gesprächen reflektiert und gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet. Durch ihre empathische Einmischungskompetenz in Diskussionen und zwanglosen Gesprächen tragen die Betreuer dazu bei, das sich die Jugendlichen mit häufig stereotypen Rollenverständnissen und gesellschaftlichen Werten und Normen auseinandersetzen. Die ständige Präsenz der pädagogischen Betreuter beugt Gewalt- sowie Ausgrenzungstendenzen vor.

Die diversen Freizeit- und Spielangebote bieten den äußeren Rahmen für die Beziehungsaufnahme zwischen Betreuern und Jugendlichen, sowie den Besuchern untereinander und fördern die soziale und interkulturelle Integration.

5.4. Gruppen, Fahrten Amgebote:

Turniere

In der Jugendbegegnungsstätte finden regelmäßig verschiedene Turniere statt. An diesen spannenden und sehr beliebten Wettkämpfen nehmen besonders die männlichen Besucher – hauptsächlich Stammpublikum – aktiv und in großer Zahl gerne teil.

  • Kicker
  • Billard
  • Tischtennis
  • Fußball
    1. Playstation
  • Schafkopf Kino und Sportereignisse Über den Videobeamer können für die Jugendlichen Filme oder große Sportereignisse, wie die Fußballweltmeisterschaft, auf der Leinwand gezeigt werden. Fitnesstraining Im hauseigenen Fitnessraum können Jugendliche ab 14 Jahren unter sportpädagogischer Anleitung trainieren und so ein Gefühl für den eigenen Körper und die Gesundheit entwickeln. Internetcafe In unserem Internetcafe können Kinder und Jugendliche kostenfrei und unter pädagogischer Aufsicht und Anleitung im Internet surfen und ihre Computerkenntnisse verbessern. Da auch heute noch viele Jugendliche keinen eigenen Computer besitzen, erfreut sich das Internetcafe, insbesondere seit dem Anschluss an eine schnelle Internetverbindung, großer Beliebtheit. Das Betreuungspersonal achtet darauf, das an den drei Rechnern mit Internetzugang keine jugendgefährdenden Webseiten geöffnet werden. Ausflüge und Aktionen außer Haus Die JBS unternimmt mit einer begrenzten Zahl von Kindern und Jugendlichen immer wieder diverse Ausflüge verschiedener Art. Dies sind z.B.:
  • Besuche von Sportveranstaltungen
  • Outdoorveranstaltungen
  • Sport und Spiel
  • Besuch von Kultur- und allgemeinbildenden Veranstaltungen und Ereignissen

5.5. Beratung, Einzelfallhilfe

Aufgrund der Zusammensetzung der Besucherstruktur ist der Bedarf an Beratung, Information und Hilfestellung sehr hoch. Kurzzeitberatungen finden so gut wie täglich statt, längere Einzelfallgespräche wöchentlich.

Beratungsbedarf besteht hauptsächlich bei folgenden Themen:

  • Probleme mit Eltern
  • Schule
  • Ausbildung
  • Arbeitslosigkeit
  • Alkohol und Drogen
  • Beziehungsprobleme
  • Identitätsprobleme
  • Erfahrungen mit Gewalt Die Beratungsarbeit und Einzelfallhilfe soll den Besuchern eigene Ressourcen und Problemlösungskompetenzen in Krisensituationen aufzeigen. Die jugendlichen Besucher werden aufgefordert, sich aktiv an dem Prozess der Problemlösung zu beteiligen und eigene Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. 6. Geschlechtsreflektierte Jugendarbeit Geschlechtsbewusste Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Lebenssituationen und Verhaltensweisen von Jungen und Mädchen. Sie setzt sich mit diesen kritisch auseinander und berücksichtigt die geschlechtsspezifischen Interessenlagen, um eine gleichberechtigte Teilhabe zuermöglichen sowie eine Geschlechtsidentität herauszubilden. Geschlechtsreflektierte Jugendarbeit ist auch deshalb notwendig, weil Mädchen mit ihren unterschiedlichen Lebenslagen, Problemen und Interessen in der Jugendarbeit benachteiligt würden, bzw. sogar Abwertung erfahren. Auch in der heutigen Zeit werden Mädchen und Jungs noch immer mit Widersprüchen konfrontiert. Normen, die zwischen traditionellen und modernen Rollenerwartungen entwickelt wurden, schaffen Verunsicherung und Überforderung. Besonders Jugendliche mit Migrationshintergrund benötigen Orientierung und Begleitung in ihrer geschlechtsspezifischen Sozialisation. In unserer Einrichtung werden zahlreiche für Jungs zugeschnittene Ausflüge und Aktivitäten angeboten. Die männlichen Pädagogen stehen den Jugendlichen in all ihren Fragen zum “Mann Sein”, zum “männlichen Handeln” uvm. zur Seite. Für die Mädchen gibt es ein eigenes Mädchenzimmer, Ansprache der weiblichen Pädagoginnen, Unternehmungen nach dem Wunsch der Mädchen (HipHop Tanz, Wellness, Fitness, Ernährung) die Mädchengruppe findet nach Bedarf statt Besonders im Kinder-/Teenagerprogramm wird auf ausgewogene Aktionen für Mädchen und Jungs geachtet (z.B. Reiten, kreatives Werken, Kochen, Wellness zum einen, sportliche und erlebnispädagogische Aktivitäten andererseits).

6. Jugendkulturarbeit:

Allgemeines:

Die Cordobar ist der Veranstaltungsort der Jugendbegegnungsstätte. Hier finden alle Events, von Konzerten bis zu Lesungen, statt.

Um vielen Jugendlichen den Zutritt zu den Veranstaltungen zu ermöglichen ist der Eintritt meist frei oder es wird nur ein geringer Eintrittspreis gefordert.

Zielgruppe

Zielgruppe sind alle Germeringer Jugendlichen und junge Erwachsene zischen 14 und 25 Jahren.

Pädagogische Ziele der Kulturpädagogik

  • Förderung von schöpferischen Fähigkeiten
  • Anleitung von kreativen Prozessen
  • Jugendlichen Gestaltungsräume zur individuellen Erfahrung des künstlerischen Ausdrucks anbieten und öffnen
  • Kunst als Möglichkeit der Verarbeitung individueller Problemlagen vermitteln
  • Spaß an der Kunst: Das Kennenlernen von Schönheit und Ästhetik
  • Aufzeigen potentieller Fähigkeiten und Fertigkeiten und deren Förderung
  • Räume schaffen um Harmonie und Entspannung zu finden und Alltagsprobleme zeitweilig vergessen zu können
  • Kennenlernen verschiedener Formen der Jugendkultur und Förderung der gegenseitigen Akzeptanz
  • Förderung jugendlicher Subkulturen als Gegenpol zur kommerziellen Kulturindustrie: „Machen ist sein“

Förderung der Jugendkulturen

Junge Künstler werden folgendermaßen gefördert:

  • Kostenlose Proberäume
  • Workshops (Promotion, Produktion, Bewerbungsunterlagen, Verwertungsrecht, Booking usw.)
  • Musikunterricht
  • Aufnahmen im eigenen Musikstudio
  • Einzelfallhilfe
  • Veranstaltungen

6.1. Veranstaltungen

In der Cordobar werden folgende Formen der Jugendkultur veranstaltet:

  • Konzerte
  • Festivals
  • Open Air Konzerte
  • Ausstellungen
  • Lesungen
  • Theater
  • Filmvorführungen
  • Parties

Die Veranstaltungen werden entweder von den Pädagogen gebucht bzw. Jugendlichen der Veranstaltungsraum zu gewissen – sehr günstigen – Konditionen zur Verfügung gestellt. Das Veranstaltungsjahr gliedert sich in zwei Teile, Frühjahrs- und Herbstsaison, und der regelmäßig stattfindenden Festivals und außerplanmäßigen Events.

Um die Veranstaltungen zu bewerben werden in Eigenregie Flugzettel und Plakate erstellt, die an die beteiligten Künstler und andere kulturelle Einrichtungen verschickt, in Lokalen und an Schulen verteilt, sowie in Geschäften ausgelegt werden. Plakate werden nach Erhalt der Genehmigung des Ordnungsamtes in der Stadt aufgehängt.

Jede Veranstaltung wird von den Pädagogen aufgebaut und durchgeführt. Hierbei ist besonders das „Abmischen“ der Musikgruppen, also das aufeinander Abstimmen der Instrumente mittels einer Verstärkeranlage hervorzuheben.

Die beteiligten Künstler erhalten als Gage entweder eine Beteiligung am Eintrittsgeld oder eine vorher festgelegte Festgage.

6.2. Studio

Die Cordobar verfügt seit 2011 über ein eigenes Musikstudio im Keller der Einrichtung. Das Equipment wurde zum einen Teil durch eine Benefizveranstaltung der hauseigenen Musiker und zum anderen durch das Einrichtungsbudget finanziert. Das Studio kann von Bands eigenständig kostenfrei reserviert werden. Sie können dort nach einer Einführung selbstständig Aufnahmen machen. Die zweite Möglichkeit ist, dass Bands mit einem Pädagogen Aufnahmen machen. Sie lernen bei dieser Gelegenheit diverse Aufnahmeverfahren und den richtigen Umgang mit dem Studioequipment.

6.3. Workshops / Beratung

In unregelmäßigen Abständen veranstaltet die Cordobar Musikworkshops zu den Themen Promotion, Musikrecht, Verwertungsgesellschaften, Booking, Demo, Info und Recording. Zielgruppe sind junge Musiker aus Germering und den anliegenden Landkreisen. Sie lernen in den Workshops, was es bedarf, um sich im kommerziellen Kulturbetrieb zurecht zu finden.

Abseits dieser Veranstaltungen gibt es individuelle Beratungsgespräche zu diesen Themen, aber auch zu handwerklichen Fragen. Diese Gespräche finden meist bei Konzerten oder bei Proben der Musiker statt und sind meist informell.

6.4. Übungsräume

Die Cordobar verfügt über vier Übungsräume, die an junge Bands aus Germering vergeben werden. Die Nutzung der Räume ist kostenlos. Die Musiker sind selbst für die Pflege verantwortlich und müssen sich mit ihren Übungsraumpartner eigenständig um Absprachen zu Terminen und Ausrüstung kümmern. Einmal im Jahr findet eine Sitzung aller beteiligten Bands statt, in denen man sich kennenlernen und austauschen kann.

6.5. Bildende Künste

Kulturpädagogik verbindet kulturelle Bildung mit Jugendkulturarbeit. Sie eröffnet Jugendlichen einen Raum für aktives schöpferisches Tun, indem sie experimentieren und voneinander lernen können.

Die Teilnehmer (TN) erwerben in den Kursen neue handwerkliche Fähigkeiten und lernen neue künstlerische Techniken kennen. Ihr künstlerischer Ausdruck wird gestärkt und reflexive Kompetenzen im Umgang mit der eigenen ästhetischen Praxis gefördert. ( z.B. durch Bildbesprechungen)

Die Kulturpädagogische Anleitung achtet darauf, dass eine Balance zwischen Prozess- und Produktorientierung eingehalten wird. In der Praxis begleitet sie die TN bei ihrem künstlerischen Tun und gibt bei Bedarf Hilfestellungen. Sie achtet darauf, dass das künstlerische Projekt zu einem Abschluss kommt und jeder TN seine Ergebnisse in der Gruppe präsentiert. Im gemeinsamen schöpferischen Schaffensprozess erfahren die TN Selbstwirksamkeit und erwerben Schlüsselkompetenzen wie Selbstverantwortung, Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenzen. Durch das künstlerische Arbeiten werden bei den Jugendlichen feinmotorische Fähigkeiten und die sinnliche Wahrnehmung geschult. Da die Kulturpädagogik ein dynamischer Prozess ist, der die Entwicklung der Klienten im Auge hat, ist es wichtig, die Stärken und Schwächen der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und die dafür passenden künstlerischen Methoden und Herausforderungen einzusetzen.

Angebote und Aktionen:

  • Jugendliche erlernen den Umgang mit der Nähmaschine und entwerfen ihre eigenen Taschen.
  • Jugendliche erlernen das manuellle Siebdruckverfahren und bedrucken ihre eigenen T-Shirts.
  • Sie gestalten mit Mosaiksteinen Bilder oder Gegenstände.
  • Sie fertigen Schmuck oder Deko aus Draht und Perlen.
  • Sie erlernen Acrylmalerei und gestalten Bilder.
  • Sie erlernen den Umgang mit der Laubsäge und entwerfen Holzfiguren. Zusätzlich gibt es für Jugendliche im offenen Betrieb die Möglichkeit kostenlos an kreativen Projekten wie z.B. Siebdruck oder Graffiti teilzunehmen.

7. JBS aktiv – Das Kinderprogramm:

Im Herbst 2004 beschloss das Team der JBS ein Aktions – und Erlebnisprogramm für 8 – 14 jährige Kinder ins Leben zu rufen. “JBS aktiv” richtete sich gezielt an alle Germeringer Kinder und Jugendliche, die Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung suchen. Das Angebot ist breit gefächert und reicht von erlebnispädagogischen Aktionen, wie Bergwandern, Hüttenwochenenden, Outdoorspielen, Reiten, Mountainbiketraining oder Skifahrten, bis hin zu Töpfern, Kreativ- , Foto-, Beauty-, Gitarrenkurse oder einem Beauty und Wellness Wochenende für Mädchen.

Mit Hilfe dieser Angebote will das Team der Jugendbegegnungsstätte fachliche Inhalte und soziale Kompetenzen in einem außerschulischen Rahmen auf altersgerechte Art und Weise vermitteln. Das Ziel der Pädagogen ist es, bei ihren Teilnehmern Freude am Lernen zu wecken, individuelle Fähigkeiten und Interessen zu fördern und Möglichkeiten aufzuzeigen, die Freizeit aktiv und sinnvoll zu nutzen.

Die Gruppenangebote bieten den Teilnehmenden Gelegenheit, Kontakte zu Gleichgesinnten aufzubauen, soziale und kommunikative Kompetenzen zu entwickeln und wertvolle persönliche Erfahrungen zu sammeln.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, den sogenannten „Lückekindern“ sinnvolle Angebote zu machen. Im Alter von 8 – 14 fällt es den Kinder oft schwer, attraktive Freizeitangebote zu finden. Für die Spielplätze sind sie zu alt und für die Jugendbegegnungsstätte eigentlich noch zu jung. Mit “JBS aktiv” spricht die Cordobar nun auch Jüngere an und legt somit den Grundstein für die nächsten Stammbesucher.

Das Programmheft für JBS aktiv wird in Zusammenarbeit mit den Lehrern der Germeringer Schulen an alle Schüler von der 3. bis zur 7.Klasse verteilt.

8. Erlebnispädagogik:

Seit einigen Jahren finden im Rahmen des Kinderprogramms „JBS aktiv“ und in der offenen Jugendarbeit zahlreiche spannende erlebnispädagogische Aktionen statt. Neben Wanderungen, Bachbettbegehungen, Schneeschuhtouren, Biwak, Rodeln und Mountainbiken bietet die Jugendbegegnungsstätte auch Sozial-Training und Naturerfahrungstage für u.a. Kinder- und Jugendgruppen und Schulklassen an. Zudem beteiligt sich die JBS mit interessanten Aktionen wie z.B. dem Aufbau einer Seilbrücke über einen Fluss oder der Begeghung eines Klettersteiges an der bundesweiten Veranstaltung „Boys Day“ und stellt ihr Programm an Schulen und diversen Festen wie dem Kinderfest vor der Stadthalle der Öffentlichkeit vor.

Man spricht dann von der Methode Erlebnispädagogik, wenn die Elemente Natur, Erlebnis und Gemeinschaft im Rahmen von Natursportarten pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden. Alles Erlebte wird durch Reflexion in die jeweilige subjektive Lebenswelt des Teilnehmers transferiert. Allerdings ist es bei vielen Kindern und Jugendlichen nötig, sie „erlebnisfähig“ zu machen. Sie müssen lernen, wie man erlebt.

Die Erlebnispädagogik hat als pädagogische Methode viele verschiedene Spielarten, die je nach Problemlage und Zielgruppe angewandt werden können. Jede dieser Spielarten kann zu einem anderen Ergebnis führen und sollte sehr bewusst nach genauer Analyse der Teilnehmer durch Gespräche mit Lehrern, Betreuern und den Teilnehmer der Maßnahme selbst eingesetzt werden.

Die Erlebnispädagogik hat folgende Ziele, wobei der Spaß am Unterwegssein und der Bewegung natürlich auch sehr wichtig ist:

  • Erhöhung von Basiskompetenzen
  • Erwerben sozialer Handlungskompetenzen
  • Perspektivenwechsel
  • Reflexionsfähigkeit
  • Kooperations- und Konfliktfähigkeit
  • Kommunikationskompetenz
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Vermittlung von Erfolgserlebnissen
  • Verbesserung motorischer Fähigkeiten
  • Erlernen natursportlicher Techniken
  • Vermittlung von Freude an Bewegung in der Natur Neben eher kurzen Aktionen gibt es natürlich auch längerfristige Gruppen, wie z.B. die Mountainbikegruppe, die nach längerem Training nun zum ersten Mal die Alpen überquert hat. Aber es sind nicht nur die spektakulären Aktionen, die Wirkung und nachhaltigen Erfolg zeigen, sondern auch die kleinen und leisen Erlebnisse, wie ein Waldtag oder eine Dämmerungswanderung, bei der Tiere beobachtet werden können und die Natur erlebt und mit lustigen und lehrreichen Spielen näher gebracht wird. An den Aktionen der JBS kann jedes Kind und jeder Jugendliche mitmachen. Entweder über eine Anmeldung beim Programm „JBS aktiv“, das jedes Germeringer Kind in der Schule überreicht bekommt, eine Kooperation im Rahmen der Schule, des Hortes oder einer Sportmannschaft oder über eine Gruppe im offenen Betrieb der JBS.

8.1. Ökologie und Nachhaltigkeit

Def.: Ökopädagogik befasst sich mit Methoden der umweltbewußten Erziehung von Kindern und Jugendlichen. In der Ökopädagogik stehen hauptsächlich ökologische, aber auch umwelterzieherische und umweltbildende Fragen im Zentrum des Interesses. So gehören: Natur- und Tierschutz, Müllbeseitigung, Energieverbrauch, Lärmschutz, sowie Wasser- und Luftverschmutzung, Klimawandel und Umweltbildung, zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Wir sehen Ökopädagogik als bedeutenden Bereich unserer Arbeit mit jungen Menschen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, einen respektvollen Umgang mit der Natur zu schulen und das menschliche Wirken in größeren Zusammenhängen zu vermitteln (“ökologischer Fußabdruck”).

Wir wollen Kinder und Jugendliche durch erlebnispädagogische Methoden für die Natur sensibilisieren und ihr Interesse wecken.

Präambel:

  • Wir sind uns unseres ökologischen Fußabdrucks bewußt und versuchen ihn möglichst klein zu halten
  • Wir sorgen uns um unsere Umwelt
  • Wir trennen Müll
  • Wir vermeiden unnötige Ressourcenverschwendung
  • Wir betreiben Umweltbildung
  • Wir schaffen ein Bewußtsein für den Erhalt der Natur
  • Wir fördern die Bewusstseinsbildung der Jugendlichen für den Natur- und Umweltschutz.
  • Wir setzen uns für den Erhalt von Naturräumen ein
  • Wir versuchen im Rahmen unseres Budget biologisch und regional erzeugte Produkte zu verwenden. Umweltprojekte:
    1. Naturerfahrungstage
    2. Erlebnispädagogische Aktionen mit Einbettungen zum Thema
    3. Bachbettbegehungen
    4. Öko – Hüttenwochenende

9. Mitwirkungen / Beteiligungen:

Für Mitbestimmung und Mitgestaltung von Entscheidungsprozessen ist die aktive Beteiligung von Kindern und Jugendlichen eine wesentliche Vorraussetzung und Arbeitsgrundlage in der JBS. Dabei bringen Kinder und Jugendliche eine andere Perspektive in Entscheidungsprozesse ein als Erwachsene. Dies zuzulassen, zu fördern und ein Bewußtsein dafür zu entwickeln sehen wir als unsere pädagogische Aufgabe an.

Ziele:

  • Förderung von Selbsständigkeit
  • Förderung von Eigenverantwortlichkeit
  • Anleitung zur freien Willensbildung
  • Erlernen von demokratischen Systemen, Prozessen und Verhaltensweisen
  • Erlernen von organisatorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Wachsen an der Aufgabe, dadurch Stärkung des Selbstwertgefühls

Zielgruppe:

Zielgruppe sind alle Jugendlichen des Hauses im Rahmen ihres Alters und ihrer persönlichen Reife.

  • Alltägliche Formen der Beteiligung
    • Spontane und geplante Entscheidungen über Musik im Cafe, Filme bei Vorführungen, Essen in der Kochgruppe, Aktionen, Spieleeinkauf, usw.
    • Gestaltung von gewissen Räumlichkeiten
    Die Vollversammlung Zwei mal im Jahr wird die Vollversammlung an zentralen Terminen wie z.B. der Weihnachtsfeier und dem Sommergrillfest durchgeführt. Sie ist eine Plattform für Wünsche, Kritik und Vorschläge. Sowohl den Besucher als auch den Pädagogen und anderen Mitarbeitern ist es in der Vollversammlung möglich, Beschwerden aber auch Lob vorzubringen und diese zu diskutieren. Jeder Anwesende hat eine Stimme bei Abstimmungen und Redefreiheit in der Versammlung: Alle dürfen und sollen ihre Meinung im Plenum äußern. Die Gesprächsleitung ist neutral. Der Hausrat:
    • Mind. 14 Jahre alt
    • Der Hausrat wird auf der Vollversammlung für ein Jahr gewählt
    • Der Hausrat hat mind. 4 und max. 8 Mitglieder
    • Der Hausrat hat ein Budget von 500 €
    • Eine geschlechtsparitätische Besetzung ist anzustreben.
    • Vor der ersten Sitzung gibt es ein Seminar duch einen Pädagogen über Demokratie, Gesprächsführung, Rechte und Pflichten.
    • Der Hausrat trifft sich mind. einmal im Monat
    • Der Hausrat kann sich frei entscheiden, ob bei den Treffen ein Pädagoge anwesend ist oder nicht.
    • Bei allen Entscheidungen behalten sich die Pädagogen ein Veto-Recht vor.
    • Der Hausrat muss sich an aktuelle Gesetze und die Hausregeln halten.
    • Der Hausrat entscheidet z.B. über
      • Veranstaltungen (Partys, Konzerte, Fahrten, Turniere)
      • Selbstständige Teilöffnung des Cafes
      • Thekendienste (Getränke, Essen)
      • Hausratbudget

10. Jugendbildung

Außerschulische Bildung findet in der JBS in verschiedenen Formen und Angeboten für alle betreuten Altersstufen statt. Dies geht von der gezielten Vorbereitung auf den qualifizierenden Hauptschulabschluss über Musikunterricht bis hin zum gelungenen und erfolgreichen Bewerbungsschreiben. Zur Zeit können Kinder und Jugendliche in der JBS an folgenden Angeboten teilnehmen:

  • Nachhilfe
  • Prüfungsvorbereitung
  • Bewerbungstrainings

Da in einer hochtechnologisierten Welt ein umfangreiches und tiefer gehendes Fachwissen unersetzlich ist, das Wissen um die eigenen Interessen und Fähigkeiten immer wichtiger wird, verfolgt die JBS mit ihrer Angebotspalette folgende Ziele:

  • Unterstützung beim Erreichen des angestrebten Schulabschlusses
  • Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Ausbildungsstellen
  • Erkennen eigener Interessen und Stärken
  • Förderung der Kreativität
  • Stärkung des Selbstwertgefühls durch Steigerung des eigenen Bildungsniveaus
  • Integration durch gezielte Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
  • Verbesserung der eigenen Zukunftsperspektiven

11. Inklusion

Definition:

Inklusion ist ein „…allgemeinpädagogischer Ansatz, der auf der Basis von Bürgerrechten argumentiert, sich gegen jede gesellschaftliche Marginalisierung wendet und somit allen Menschen das gleiche volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse zugesichert sehen will. Für den Bildungsbereich bedeutet dies einen uneingeschränkten Zugang und die unbedingte Zugehörigkeit zu allgemeinen Kindergärten und Schulen des sozialen Umfeldes, die vor der Aufgabe stehen, den individuellen Bedürfnissen aller zu entsprechen – und damit wird dem Verständnis der Inklusion entsprechend jeder Mensch als selbstverständliches Mitglied der Gemeinschaft anerkannt.“ (1)

Die Jugendbegegnungsstätte hat die Werte der Inklusion in ihrem pädagogischem Handeln und ihrer Wirkung nach außen verinnerlicht. Diversität wird als Normalität, Unterschiede und Abweichungen als Chance wahrgenommen, Rassismus und Ausgrenzung nicht toleriert. Das Haus (EG) ist zumindest teilweise barrierefrei, die Pädagogen sind geschult, mit der Vielfalt umzugehen.

Die Zielgruppe der JBS besteht aus Germeringer Kindern und Jugendlichen. Soziale Herkunft, Nationalität, Bildungsniveau oder physische Vorraussetzungenspielen keine Rolle, werden aber dennoch wahrgenommen und es wird sensibel und empathisch damit umgegangen. Jeder Klient wird auf individuelle Weise gefördert und in seiner Einzigartigkeit geschätzt.

Ziele der Inklusion:

  • Wertschätzung der Diversität, Vielfalt als Normalität
  • Heterogenität als normale Gegebenheit
  • Förderung von Akzeptanz
  • Unterschiede und Abweichungen als Chance wahrnehmen
  • Barrierefreiheit

12. Vernetzung

Die Jugendbegegnugstätte ist mit verschiedenen Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Germering und dem Landkreis und anderen Einrichtungen, wie z.B. Kultureinrichtungen, Jugendgerichtshilfe vernetzt. Angestrebt werden Zusammenarbeit und gemeinsame Projekte , um den Zielen der JBS gerecht zu werden.

13. Öffentlichkeitsarbeit :

Eine adressatengerechte Öffentlichkeitsarbeit ist Ziel unserer Einrichtung. Bedient werden sowohl die klassischen Medien, wie z.B. die Tagespresse als auch neue Medien we z.B. Facebook. Wichtig ist, sowohl unser Publikum anzusprechen als auch die allgemeine Öffentlichkeit zu informieren.

Die JBS ist auf vier Ebenen der Öffenlichkeitsarbeit präsent:

  • Presse: – Tagespresse (Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur) – Wochenpresse (Gemeinde Anzeiger, Wochenspiegel, Parsberg Echo) – Monatspresse (In-München, Prinz usw.)
  • Internet: – Eigene Website (cordobar@gmx.de) – Facebook – Website der Stadt Germering
  • Eigene Publikationen – JBS aktiv Programme – Konzertflyer – Plakate (extern, intern) – Jahresbericht – Stellwände – Schaukasten – Banner
  • Alternative Öffentlichkeitsarbeit: – Bericht im Sozialausschuß – Aufsuchende Sozialarbeit – Mundpropaganda – Elterngespräche – Präsenz an Schulen (Lehrer, SMV) – Aktionen im öffentlichen Raum (diverse Feste, Konzerte u.a.)

14. Außenwirkung / Corporate Identity

Def.: Die Corporate Identity ist das Erscheinungsbild eines Unternehmens in der Öffentlichkeit, in dem sich die Philosophie des Unternehmens sowie das Leistungsangebot und die Arbeitsweise zeigen.

Die Jugendbegegnungsstätte ist ein Ort für Kinder und Jugendliche, der bereits durch sein äußeres Erscheinungsbild als solcher zu erkennen ist. Bunt, lebensfroh, ordentlich und einladend präsentiert sich das Haus den Germeringer Bürgern. Die äußere und innere Gestaltung das Hauses soll Kinder und Jugendliche ansprechen, gleichzeitig aber Eltern das Gefühl geben, dass sich ihre Kinder in einer geschützten Umgebung befinden. Kommuniziert wird das Leitbild der Einrichtung durch ein einheitliches Logo, das sich auf Flyern, Plakaten und Bröschüren wiederfindet, mittels der Konzeption, die auf der eigenen Website veröffentlicht ist und der Facebook Seite. Im Haus selbst sind Plakate und Wegweiser angebracht, die Jugendliche sofort auf alle Möglichkeiten hinweisen. Zudem gibt es einen Infoscreen, der alle aktuellen Informationen in einer Dauerschleife präsentiert.

Die Mitarbeiter der Jugendbegegnungsstätte sind bestrebt, das Haus in einem ordentlichen und sicheren Zustand zu halten. Sie pflegen das Grundstück und melden Schäden an das Bauamt bzw. den Bauhof.

15. Qualitätsmanagement

Die Mitarbeiter der JBS überprüfen die Qualität ihrer Arbeit mit folgenden Werkzeugen:

  • Erhebung von Publikumsstatistiken
  • Regelmäßige Überprüfung des Konzepts
  • Festsetzung von Qualitätsstandards
  • Leistungs- und Prozessbeschreibungen

In den jährlichen Beurteilungsgesprächen wird die Leistung der Mitarbeiter kritisch hinterfragt. Das abgelaufene Arbeitsjahr wird mittels eines Jahresberichtes transparent und öffentlich gemacht.

Fußnoten:

(1) Andreas Hinz , „Handlexikon der Behindertenpädagogik“ (2006)